Ortsumgehung B74 neu könnte Auswirkungen im Bremer Westen haben (2024)

Ortsumgehung B74 neu könnte Auswirkungen im Bremer Westen haben (1)

Noch ist sie Zukunftsmusik – aber wenn eines Tages die Ortsumgehung Ritterhude kommt, dann könnte dies Folgen für den Bremer Westen haben. Zum Beispiel mehr Durchgangsverkehr in Oslebshausen.

09.03.2023, 08:00 Uhr

Lesedauer: 3 Min

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Von Anne Gerling

Noch laufen Voruntersuchungen, Gutachten werden erstellt– und der genaue Streckenverlauf ist auch noch nicht spruchreif. Aber: Nachdem das Projekt über Jahrzehnte nicht vorankam, könnte in etwa zehn Jahren tatsächlich mit dem Bau der umstrittenen Ortsumgehung um Ritterhude und Scharmbeckstotel herum begonnen werden. Und die hätte möglicherweise gravierende Auswirkungen auf die Verkehrssituation in Oslebshausen.

Worum geht es?

Regelmäßig stauen sich zu den Hauptverkehrszeiten in Scharmbeckstotel und Ritterhude auf der B 74 die Autos. Die Strecke soll vom Autoverkehr entlastet werden: Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLSTBV) hat vom Bund den Auftrag bekommen, die seit Jahrzehnten angestrebte Ortsumgehung weiter zu planen. An diesem Donnerstag soll in der Verkehrsdeputation eine entsprechende Planungsvereinbarung zwischen der Autobahn GmbH und den Ländern Niedersachsen und Bremen beschlossen werden.

Was ist Gegenstand der Vereinbarung?

Laut Vereinbarung sollen zunächst vom Land Niedersachsen zwei Trassenvarianten in einem Alternativenvergleich bewertet werden. Es geht dabei vor allem um verkehrliche, wirtschaftliche und umweltfachliche Auswirkungen. Die Autobahn GmbH und das Land Bremen verpflichten sich in der Vereinbarung, die Untersuchung konstruktiv zu begleiten. Für die daraus hervorgehende Vorzugsvariante soll anschließend ein Vorentwurf entwickelt werden.

Was hat der Bremer Westen damit zu tun?

Für das Projekt mit dem Titel „B74 neu“ sind aktuell noch zwei mögliche Streckenverläufe im Rennen: Die West-Variante, die nördlich von Scharmbeckstotel in westlicher Richtung verlaufen und nordöstlich der vorhandenen Anschlussstelle Ihlpohl mit einer neuen Anschlussstelle an die A 27 angebunden werden könnte. Diese Variante würde komplett in Niedersachsen verlaufen. Anders die Ost-Variante, die südlich von Osterholz-Scharmbeck die alte B 74 verlassen, in südlicher Richtung durch die Hammeniederung verlaufen und schließlich über die Ritterhuder Heerstraße auf die Anschlussstelle Bremen-Industriehäfen der A 27 zulaufen würde. Diese als Vorzugsvariante geltende Streckenführung hätte somit auch Auswirkungen auf die Verkehrssituation in Oslebshausen, wo unter anderem die Ritterhuder Heerstraße umgestaltet werden müsste.

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Umgehungsstraße Ritterhude Wenig Chancen für eine West-Trasse Ab 2032 soll die B74 neu gebaut werden. Im Rahmen der Planungen wird derzeit eine Alternative zu der favorisierten Ost-Variante geprüft. Für Beobachter jedoch eher eine Prüfung der Form halber.

Wie ist die Situation in Oslebshausen?

Über die Ritterhuder Heerstraße gelangt man auf die Autobahn und in die Umlandgemeinden Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck –  dementsprechend sind dort bereits jetzt täglich viele Fahrzeuge unterwegs. Eine Verkehrszählung ergab vor einiger Zeit, dass täglich Tausende von Fahrzeugen von der Ritterhuder Heerstraße aus durch die Oslebshauser Landstraße in Richtung Hafenrandstraße fahren. Diese Verbindung ist geringfügig schneller als der Schlenker über die A 281. Schon lange denkt deshalb der Gröpelinger Beirat darüber nach, wie Oslebshausen vom Durchgangsverkehr entlastet werden könnte. Vor einem Jahr wurde im Zuge des Integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) eine städtebauliche Studie zur Oslebshauser Heerstraßenkreuzung erstellt. Sie empfiehlt, die Oslebshauser Landstraße teilweise abzuhängen, um Schleichverkehr zu unterbinden. Ein entsprechender Verkehrsversuch könnte im August oder September stattfinden.

Wer vertritt Oslebshausens Interessen?

„Im Moment wissen wir noch gar nicht, ob es tatsächlich eine Ost-Umfahrung geben wird“, unterstreicht Mobilitätsressort-Sprecher Jens Tittmann. „Wenn beschlossen ist, wie es laufen soll, wird es eine Trägerbeteiligung geben. Daran wären dann auch der Beirat und wir als Ressort beteiligt. Wir haben kein Interesse daran, dass Oslebshausen massiv belastet wird und werden das entsprechend in der Träger-Beteiligung darstellen.“

Tittmann verweist außerdem auf ein Beteiligungsverfahren, das im Januar 2021 gestartet ist. Zu diesem sogenannten Dialogforum, in dem Kommunen, Initiativen, Verbände und ausgeloste Bürger sitzen, hat die NLSTBV als Organisatorin auch den Gröpelinger Beirat eingeladen. Der stellvertretende Beiratssprecher Senihad Sator (SPD) hat teilgenommen und unterstreicht: „Das Ziel muss sein, dass man den Durchgangsverkehr aus Oslebshausen rausbekommt. Wir haben gefordert, dass der Flächennutzungsplan umgesetzt werden muss, der eine direkte Anbindung an die A 281 vorsieht.“

Wie geht es weiter?

Das Dialogforum trifft sich das nächste Mal im Frühjahr, um sich bei einer Begehung oder auch einer Radtour die wichtigsten Knackpunkte anzuschauen. Gut möglich, dass auch Senihad Sator dann wieder mit von der Partie ist. Unabhängig davon, was im niedersächsischen Abschnitt geschieht, sieht er das Projekt "B 74 neu" für Bremen und Oslebshausen durchaus positiv: „Dass ist jetzt eine Chance, da etwas zu verbessern, wenn die Ritterhuder Heerstraße angefasst wird.“ Auf der Webseite www.strassenbau.niedersachsen.de/b74wird regelmäßig über das Vorhaben informiert.

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